Als ich am vergangenen Dienstag zu meinem Abenteuer aufbrach, galt meine größte Sorge der Frage ob ich mich überschätzt hatte. Waren 80-100 km am Tag mit dem Fahrrad nicht doch ein bisschen zu weit?
Nach dem zweiten Tag, galt meine Sorge den Reifen. Was, wenn wieder ein Reifen platzen würde?Auf diesem Waldweg zum Beispiel, mit den scharfkantig Steinen?
Die nächste Angst, die mich plagte, war die Sorge um meine Seitentaschen. Würden sie die Erschütterungen aushalten. Viele Wege die ich fahre sind uneben, außerdem passiert es immer wieder mal, dass ich am Bahnhof das Fahrrad eine Treppe hinunterschieben muss, weil es keinen funktionierenden Aufzug gibt.
Obwohl mir bisher in sämtlichen Herausforderungen geholfen wurde, plagte mich gestern die Angst vor einem Rahmenbruch. Ich wundere mich über mich selbst. Woher kommen diese Ängste. Warum fällt es mir immer wieder so schwer sie abzuschütteln und Gott wie ein Kind zu vertrauen?
Ich bin mittlerweile in Bremen angekommen und habe so viel Gutes erlebt. Gestern zum Beispiel machte ich Rast an einem kleinen Imbiss. Doch ich fand dort mehr als eine Möglichkeit meine Batterie aufzuladen und auszuruhen. Ich traf auf ein Ehepaar, das trotz seiner schmerzhaften Geschichte, nicht verlernt hatte großzügig und warmherzig zu sein.
Ich erlebe so viel Wertschätzung, Offenheit, Fürsorge, Freundlichkeit und Großzügigkeit. Warum hinkt mein Herz beständig zwischen Vertrauen und Sorge?
Es ist mein Wunsch, meinem Vater im Himmel, in allem, zu vertrauen. Eine Entscheidung, die ich seit über 30 Jahren nicht bereut habe. Die Bibel nennt dieses Vertrauen Glaube. Aber dieser Glaube ist eine Entscheidung. Gerade fällt mir ein, was ein Freund vor vielen Jahren einmal sagte:
„Glaube ist nicht nur die Abwesenheit von Zweifel sie ist auch die wiederholte Entscheidung, Gott unser Vertrauen zu schenken, trotz des Zweifels.“
Jede Herausforderung auf dieser Reise endete damit, dass ich auf Menschen getroffen bin die mein Leben reicher gemacht haben. Das ist eine wunderbare Erkenntnis.
Es ist noch früh. Ich sitze im Garten meines Onkels und genieße den ruhigen Morgen. Das Zwitschern der Vögel erfüllt die Luft und Zuversicht erfüllt mein Herz.
Mögest auch du dein Vertrauen nicht wegwerfen, welches eine große Belohnung hat. (Hebräerbrief 10,35)
Andreea = )
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