Sprachlos und dankbar stehe ich vor dem Topf mit Lilien auf meiner Terrasse. Aufrecht stehen sie da, die Blüten weiß und schön. Seit 25 Jahren begleiten Sie mich. Ich habe sie vor ein paar Jahren umgetopft und noch immer scheinen sie sich zu vermehren.
Im Winter trotzen sie der Kälte, im Sommer trotzen sie der Hitze. Dennoch ist die Blüte jedes Jahr hart umkämpft. Pünktlich, sobald die feinen Blätter sich gebildet haben, finde ich die leuchtend roten Lilienkäfer, die ihre Eier an die Blattunterseiten kleben. Es ist eine mühevolle Arbeit die Pflanzen davon zu befreien. Morgens oder abends, drehe ich den Topf um und entferne alle befallenen Blätter; manchmal sogar, die verliebten Käferpaare, die unermüdlich neue Eier befruchten und ablegen. Auch in diesem Jahr habe ich mich der Herausforderung gestellt und 2-4 Wochen lang unermüdlich Jagd auf diese unscheinbaren Eier gemacht. Der Kampf ist auch in diesem Jahr gewonnen, meine Freude ist groß.Die Pracht dieser Blumen sticht jedem ins Auge der unsere Terrasse betritt.
Im Leben scheint es mir genauso zu sein. Es gibt die kleinen, unwichtig erscheinenden Entscheidungen in meinem Leben. Ich brauche den Blick für das Ziel, sonst verliere ich die Geduld und zu guter Letzt auch die Frucht. Der Vater im Himmel, hat mir mein Leben geschenkt, es wächst sozusagen von alleine, aber wenn ich gegen die Schädlinge meiner Seele nicht konsequent vorgehe, bleibt die Frucht oder die Blüte aus, abgefressen von dem, was gut verborgen wachsen konnte.
Wie das Ungeziefer in einem Leben aussieht ist unterschiedlich, aber so unbedeutend es auch scheinen mag, der Schaden kann erstaunliche Ausmaße annehmen.
Mögest du dich an dem freuen, was im Garten deines Lebens wächst. Und mögest du aufmerksam Ausschau halten, nach dem, was es zerstören könnte, ganz gleich wie klein es erscheint.
Unser Leben steht auf den vielen Entscheidungen die wir täglich treffen. Mögest du gute Entscheidungen treffen.
Andreea = )
Was für ein Vergleich und Recht hast du!
AntwortenLöschenWie viele kleine Schritte und Abweichungen von unseren Werten haben wir für Menschen oder Dinge gemacht, um dann festzustellen wie wenig es uns gut tat und wie viel es zerstört.
Vielen Dank, dass diesen Gedanken so bildlich beschrieben und mit uns geteilt hast!