Wie die Zeiten sich doch ändern, und wir uns mit ihnen.
An jeder Hochzeit, an der ich je war, waren die Eltern des Bräutigams die Alten, zumindest aber, die ältere Generation.
Das änderte sich am vergangenen Samstag. Wie ich da so sitze und beobachte, wie die stolzen Eltern des schmucken Bräutigams ihre Worte an das junge Paar und die in Dirndl und Lederhosen geschmückte Hochzeitsgesellschaft richten, fällt mir plötzlich auf, dass das meine Generation ist. Genau genommen, werde ich in weniger als einem Monat selbst dort stehen, und mich (mit dem nicht allzu schmeichelhaften Titel) ,Schwiegermutter' nennen dürfen. Puh, das ist eine neue Perspektive.
Der Gedanke daran erheitert mich, aber nicht nur...
Unmerklich gleiten wir von einer Lebensphase in die andere. Meine eigene Hochzeit scheint noch gar nicht so lange zurückzuliegen – was sind schon 22 Jahre – die Kinder, eben noch klein, überragen mich mittlerweile – fast – alle und nicht nur an Körpergröße. Die Lebensjahre, Erinnerungen und Erfahrungen – gute und schwere – scharen sich zusammen und rangeln darum wer mich nun am meisten geprägt hat, wer mich zu der Frau hat werden lassen, die ich heute bin.
Eigentlich schön, dass die Veränderungen nicht so abrupt passieren wie der Wechsel von Tagen, Wochen oder Monaten. Es ist eher so wie die Jahreszeiten, schleichend einerseits und doch ist es dann ganz plötzlich Sommer; oder Weihnachten ;)
Da bin ich nun also, bald, die Mutter des Bräutigams, quasi wie aus heiterem Himmel, dabei weiß ich das schon eine ganze Weile. Doch der längste Weg ist bekanntlich der vom Kopf zum Herzen. Ja es ist Fakt. Ich werde mich nicht nur daran gewöhnen, ich werde auch Neues entdecken an mir und an anderen, und ehe ich's mich versehe, schaue ich -so Gott will- in die Augen meiner Kinder und höre sie sagen: ,,Komm Oma..."dieser Gedanke entlockt mir der Tat, ein herzliches Lachen.
Mögest auch du Frieden haben, an der Jahreszeit deines Lebens.
Andreea = )
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