Sonntag, 13. Oktober 2013

Möchte der Herr nicht lieber einen Einzeltisch?

Viele von uns kennen das Gemälde von Leonardo da Vinci : Abendmahl. Ein einfacher Raum, ein großer Tisch, in der Mitte Jesus und mit ihm am Tisch seine zwölf Jünger...

Ich habe vor ein paar Wochen in Berlin eine Variation davon erstanden die mich zuerst zum Lachen brachte, aber je länger ich sie mir ansehe desto tiefer bewegt sie mich.
Bitte stell dir diesen einfachen Raum vor, den langen Tisch, Jesus in der Mitte, aber neben ihm ein Kellner ( jetzt erst fallen dir die beiden Salz- und Pfefferstreuer auf dem Tisch auf, sowie das Schild im Hintergrund ,, Ristorante da Vinci" ). Außer diesen Beiden ist niemand im Raum, also erscheint die Frage des eifrigen Kellners nur angemessen :,, Möchte der Herr nicht lieber einen Einzeltisch?"

Aus der biblischen Erzählung wissen wir, wen Jesus da um sich versammelt hatte. Seine Jünger. Nun war er war lange genug mit ihnen unterwegs gewesen um zu wissen dass sie - trotz aller Hingabe und Liebe für ihn - einfache Menschen waren. Liebevoll, opferbereit selbstsicher, mutig, engagiert, leidenschaftlich aber auch ungeduldig, unehrlich, überheblich, schwach...einfach Menschen, so wie du und ich.
Warum will Jesus diese Chaoten um sich haben? Damals? Und heute?
 Warum hat er sich nicht einfach einen Einzeltisch genommen, gut gegessen und dann diese Welt im Alleingang gerettet wie auch Superman das macht?
Ich erahne, dass ich einem Geheimnis auf der Spur bin, welches sich mir nicht so einfach offenbaren will, aber was ich ergriffen habe, ist, dass Jesus offenbar mindestens EINEN Grund hatte ...und so stelle ich mir vor, wie er dem Kellner - in meiner Karte - antwortet :
,, Nein. Danke. Ich warte auf meine Freunde."

Was für ein Vorrecht.
Andreea = )



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