Mittwoch, 25. Juni 2014

Richtet eure Gedanken ganz auf die Dinge die wahr und achtenswert, gerecht rein und unanstößig sind...

Ich sitze am Rheinufer und  genieße die Ruhe, die wohltuende Schönheit, die unaufdringliche Wärme und das gutmütige Plätschern des Wassers. Frieden.

 

Auch meine Seele kommt hier zur Ruhe.
,,Richtet eure Gedanken ganz auf die Dinge, die wahr und achtenswert, gerecht, rein und unanstößig sind und allgemeine Zustimmung verdienen; beschäftigt euch mit dem, was vorbildlich ist und zu Recht gelobt wird." 
Mit diesen herausfordernden Worten aus dem Philipperbrief Kapitel 4, habe ich meinen Tag begonnen. In Momenten wie diesen, ist das meine leichteste Übung ☺️
Diese paar Tage, im Hüsli von Freunden, allein mit meinem Vater im Himmel, ist wie ein Wellness-Bad für meine Seele. In der Abgeschiedenheit nehme ich mein Leben anders war. In der Stille höre ich mein Herz deutlicher und es scheint, als seien alle meine Sinne noch feiner eingestellt als sonst. Mir ist fast, als hörte ich mein Herz atmen. Hier ist nichts was mich ablenkt von dem, den meine Seele liebt. Nachzudenken über Ihn, mich zu vergraben sein Wort, anzubeten, auszuruhen in Seiner Liebe, intime Gespräche mit ihm zu führen und gute Bücher zu lesen, was will ich mehr?!




Doch so sehr ich das Jetzt genieße, sehr freue ich mich wieder auf Gemeinschaft mit den Menschen dich liebe. Das Hier, kann nur ein Auftanken sein, für mein eigentliches Leben. 
Es macht mich glücklich, wenn im Alltag die Türglocke ihrer Aufgabe fleißig nachkommt,- oder die Haustüre am besten gleich offenstehen bleibt -,  wenn Lachen und Reden die Räume erfüllt, die Teller klappern und die Spülmaschine heißläuft.
Manchmal aber, wenn ich den anhaltenden Kampf gegen die Unordnung fast aufgeben möchte, dann werden die Worte des guten alten Paulus zu einer Kraftquelle.
Für diese Tage sind sie geschrieben, und ich darf erleben wie ich auch in der Geschäftigkeit und der Aufregung meines ganz normalen Lebens, Frieden finden kann, wenn ich den Rat meines Vaters im Himmel ernst nehme.
Mögest auch Du innehalten, wo auch immer Du gerade bist, und über Gutes nachsinnen.

Andreea = )

Montag, 23. Juni 2014

Ich will nicht verpassen die Lebenden zu lieben.

Auf dem Steinboden der kleinen, freundlichen  Friedhofs-Kappelle lief ein Käfer. Die Trauer der Anwesenden war ihm überhaupt nicht bewusst. Er verfolgte ungestört seinen Weg und lief gemächlich vom blumengeschmückten Altar, quer durch den Raum...
 
Ich bin mir nicht sicher ob er auch von anderen bemerkt wurde, aber ich weiß bestimmt, dass er selbst von dem traurigen Event zu dem wir uns dort versammelt hatten keinerlei Notiz nahm. Der Schmerz der Verwandten, das Unverständnis der Freunde, die Worte der Prediger- die Hoffnung wecken sollten- und nicht einmal die Musik beeinflussten seinen Kurs.
Ich sass da, beobachtete ihn und musste unwillkürlich darüber nachdenken, dass sich das größte Drama dieser Weltgeschichte, für uns Menschen, weitgehend unerkannt abspielte. Dort war es der Himmel selbst, der weinte und die Erde bebte, und es zerriss nicht nur das Herz des himmlischen Vaters. Auch diejenigen, die Zeugen dieses Geschehens waren, verstanden nicht das Ausmaß des Leidens und erahnten nicht, dass eine neue Hoffnung - nur drei Tage später-  die Geschichte des Menschen für immer verändern würde.

Wir Menschen wissen, dass wir sterben werden, aber die meiste Zeit versuchen wir doch uns von dieser Tatsache abzulenken. Wir laufen geschäftig hin und her und hoffen dabei dass wir vor dem Unvermeidlichen verschont bleiben. Diese vergangene Woche hat uns daran erinnert, dass das eine Täuschung ist.
Aber wie können wir leben, wenn wir den Tod vor Augen haben?


Als Jesus starb, zerriss auch der Vorhang im Tempel. Das war keine nebensächliche Information, sondern das Symbol für das, was sein Tod für uns Menschen errungen hatte: freien Zugang zum heiligen Gott. Der Preis für die Schuld die uns trennte, war bezahlt worden. 
In dieser Gewissheit starb auch meine liebe Bekannte vor wenigen Tagen. Sie wusste, dass der Tod nicht das Ende ist, sondern ein offener Vorhang in eine andere Welt. Sie liebte den, der diesen Weg freigemacht hatte. Das ist wirklich Trost der den Schmerz-schlussendlich - überwindet.

...als der Käfer unter den Stühlen in der ersten Reihe verschwand, legte ich voller Dankbarkeit meine Hand in die meines geliebten Mannes neben mir. Ich lebe, und ich will nicht verpassen die Lebenden zu lieben.

Andreea = )

Samstag, 21. Juni 2014

Bitte verlassen Sie diesen Ort so, wie Sie ihn vorgefunden haben.

Ich schaue auf meine Katalpe, die Blütezeit ist vorbei. 
Schade, denke ich, das sah so prachtvoll aus. Auch in meinem Leben gehen immer wieder Phasen zu Ende, die ich lieber festhalten würde, Blütezeiten. 
Gerade als ich darüber trauern möchte, streift mich ein Gedanke, so sanft, wie die zarte Brise hier auf meiner Terrasse. Das Ziel ist nicht Blüte sondern Frucht. Blühen ist ein Schritt dorthin, zugegeben, nicht unwichtig, aber nur ein Schritt. Die Blüten ziehen die Aufmerksamkeit der fleißigen Bienen auf sich – nicht nur meine – und durch das Bestäuben , kann sich dann Frucht entwickeln. Wie wir alle wissen, trägt die Frucht dann den Samen, wird dieser ausgesät, kann der Baum sich vermehren.
(Zwei, meiner drei Ableger, haben dieses Jahr zum ersten Mal geblüht 🌿)

Ist es nicht so, dass auch die Bestimmung meines Lebens Frucht ist? 
  Ach, wie sehne ich mich danach, nicht nur Spuren zu hinterlassen, die der Wind des Lebens bald wieder verweht, sondern Saat, die aufgeht, wächst und neues Leben schafft.
Unter den Abschiedsworten Jesu an seine Freunde ist auch diese Zusage zu finden, sie bringt eine Saite meiner Seele zum Klingen, die sich danach ausstreckt über das hinaus zu sehen was ich ,mein Leben' nenne.
Er sagte:,, Ich habe euch dazu bestimmt, zu gehen und Frucht zu tragen, Frucht die bleibt."Johannes 15,16.

Auf manchen Toiletten findet sich der Spruch:,, Bitte verlassen Sie diesen Ort so, wie sie ihn vorgefunden haben." Das ist oft kein erstrebenswertes Ziel.😟
Ich persönlich habe mein Ziel höher gesteckt:,, Bitte verlasse diese Erde so, wie du sie vorzufinden wünscht."
Nein, das gelingt mir nicht immer, aber ich bin entschieden, nicht aufzugeben. Ich möchte die Menschen in meiner Welt wertschätzen, ermutigen, freisetzen und unterstützen. Oder einfacher gesagt: lieben.
Das hab ich schon erwähnt?!
Gut. Ich bete, dass es nicht bei Worten bleibt -oder Blüten – sondern echte Frucht trägt. Und wie gut, dass mein Gott selbst, mir dabei hilft.
 Versonnen betrachte ich den prachtvollen Baum. Seiner Größe nach, muss er 60-70 Jahre alt sein.
Ich weiß leider nicht wer ihn damals gepflanzt hat, aber ganz offensichtlich hatte er dasselbe Ziel vor Augen.

Mögen wir, auch heute, daran denken, dass unser Leben weiterreicht als wir ahnen…

Herzlichst Andreea = )





Mittwoch, 18. Juni 2014

“Man kann sich nicht aussuchen, ob man verletzt wird auf dieser Welt, aber man kann ein bisschen mitbestimmen, von wem.” (John Green)

 Diese Worte, sind das, was ich vom heutigen Kinoerlebnis mitnehme.
Eine Liebesgeschichte.
Eine Geschichte dessen, was wirklich zählt. 
Eine Geschichte davon, was unser Leben lebenswert macht, selbst, wenn wir uns unserer Sterblichkeit bewusst sind. 
Manchmal ist uns der Tod näher, - gedanklich meine ich - meistens aber nicht. Heute bin ich gleich mehrmals damit konfrontiert worden.

Die Bibel sagt, dass es weise macht, zu wissen, dass wir nicht für immer auf dieser Erde leben werden. Aber was bedeutet das denn für mich?
 
Ich wünsche mir, dass mein Leben Spuren hinterlässt - auch das ein Gedanke den der Film aufgreift - wünsche mir, dass mein Leben Segen ist. Also investiere ich in das, was meiner Meinung nach das Wichtigste ist: Beziehungen.
 
Ich habe mich dazu entschlossen, mein Herz nicht mehr zu schützen, aus - der durchaus berechtigten - Angst verletzt zu werden. Verletzt, durch Ablehnung, Abschied oder Anderes, ob das nun mit A anfängt oder nicht ;) . Ich habe mehr als das beschlossen: Ich werde lieben, Menschen mein Herz sehen und spüren lassen, mich verletzlich machen, weil ich erlebe, dass geliebte Menschen mein Leben reicher machen, die Furcht vor Verlust dagegen, isoliert.

Nein, ich kann mich nicht davor schützen verletzt zu werden, aber nur ein lebendiges Herz spürt Schmerz, und wie mein Vater im Himmel mir einmal zuflüsterte: Ein weiches Herz kann nicht zerbrechen.

Das war ein schöner Film, das war ein schöner Tag. Dank denjenigen von euch, die sich von mir lieben lassen.

Andreea = )
 


 

Dienstag, 17. Juni 2014

Wie die Zeiten sich doch ändern...

Wie die Zeiten sich doch ändern, und wir uns mit ihnen.
An jeder Hochzeit, an der ich je war, waren die Eltern des Bräutigams die Alten, zumindest aber, die ältere Generation.
Das änderte sich am vergangenen Samstag. Wie ich da so sitze und beobachte, wie die stolzen Eltern des schmucken Bräutigams ihre Worte an das junge Paar und die in Dirndl und Lederhosen geschmückte Hochzeitsgesellschaft richten, fällt mir plötzlich auf, dass das meine Generation ist. Genau genommen, werde ich in weniger als einem Monat selbst dort stehen, und mich (mit dem nicht allzu schmeichelhaften Titel) ,Schwiegermutter' nennen dürfen. Puh, das ist eine neue Perspektive.
Der Gedanke daran erheitert mich, aber nicht nur...
Unmerklich gleiten wir von einer Lebensphase in die andere. Meine eigene Hochzeit scheint noch gar nicht so lange zurückzuliegen – was sind schon 22 Jahre – die Kinder, eben noch klein, überragen mich mittlerweile – fast – alle und nicht nur an Körpergröße. Die Lebensjahre, Erinnerungen und Erfahrungen – gute und schwere – scharen sich zusammen und rangeln darum wer mich nun am meisten geprägt hat, wer mich zu der Frau hat werden lassen, die ich heute bin.
Eigentlich schön, dass die Veränderungen nicht so abrupt passieren wie der Wechsel von Tagen, Wochen oder Monaten. Es ist eher so wie die Jahreszeiten, schleichend einerseits und doch ist es dann ganz plötzlich Sommer; oder Weihnachten ;)
Da bin ich nun also, bald, die Mutter des Bräutigams, quasi wie aus heiterem Himmel, dabei weiß ich das schon eine ganze Weile. Doch der längste Weg ist bekanntlich der vom Kopf zum Herzen. Ja es ist Fakt. Ich werde mich nicht nur daran gewöhnen, ich werde auch Neues entdecken an mir und an anderen, und ehe ich's mich versehe, schaue ich -so Gott will- in die Augen meiner Kinder und höre sie sagen: ,,Komm Oma..."dieser Gedanke entlockt mir der Tat, ein herzliches Lachen.

Mögest auch du Frieden haben, an der Jahreszeit deines Lebens.

Andreea = )

Freitag, 6. Juni 2014

Meine Katalpe blüht...

Meine Katalpe blüht.
Dieser Satz ist pure Untertreibung.
Ein wahrer Blütenregen, quillt hervor, jeden Tag hunderte mehr.
Dabei ist jede einzelne ein Wunder.


 Ich freue mich daran und staune.
Mir scheint, Gott flüstert mir ins Ohr und sagt: Ich freue mich an der Schönheit und ich mache davon so viel ich möchte.

,,Deine Gnade genügt,'' ist einer der Sätze aus Gottes Wort, der mir besonders viel bedeutet, aber mit Blick auf ,meine' Katalpe bekommt  der Begriff ,,genügt" ein ganz anderes Gewicht. Wieviel ist denn genug? 
Im Alltag, oft so viel, 
dass es ausreicht...und bei Gott?
Wie oft erlebe ich dass er überschwänglich gibt, überfließend, - danke Könu für das Bild vom überlaufenden Becher Wein - überreichlich. 
Da fallen mir einige Bibelverse ein die genau das bezeugen: 
Psalm 23: Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über.
Psalm 139 : Deine Gedanken, o Gott! Wie gewaltig sind ihre Summen!
 Wollte ich sie zählen, so sind sie zahlreicher als der Sand.
Matthäus 13:8
Anderes aber fiel auf die gute Erde und gab Frucht:das eine hundert-, das andere sechzig-, das andere dreißig [fach].
Oder Lukas 6,38:
Gebt, und es wird euch gegeben werden:ein gutes, gedrücktes und gerütteltes und überlaufendes Maß ...
Gott gibt gerne, auch seine Gnade. SEIN Genug, ist mehr als genug! 
Welch kostbare Erfahrung.

Mein Blick schweift wieder zum Baum, der majestätisch vor mir aufragt. Kaskaden von Blüten.

Sie dauern nur ein paar Tage und doch ist jede einzelne ein Kunstwerk.
Ich diene einem wohlmeinendem, Gott, das erkenne ich nicht nur an der Natur, aber wenn er schon da seine Großherzigkeit zeigt, wie viel mehr darf ich seinen Worten Glauben schenken: ,,Seid ihr nicht viel wertvoller als sie?''
Auch gerade in Zeiten, in denen mein Herz schwer ist...

Ich freue mich an den Blüten und ich freue mich an meinem Gott und seiner Entschiedenheit mein Leben zu segnen.
Mögen wir mit offenen Augen durch unser Leben gehen und seine Großzügigkeit sehen.

Andreea = )



Montag, 2. Juni 2014

Im falschen Zug...

Das ist -weiss Gott - nicht das erste mal, dass ich im falschen Zug sitze, aber es ist irgendwie immer ein blödes Gefühl.
Nun, die Richtung stimmt, er hält da wo ich hin möchte, ich habe einen Sitzplatz und er ist sogar früher am Ziel.
Warum fühlt es sich dennoch falsch an?

Es ist wie im ,, echten Leben ", ein Moment der Unaufmerksamkeit und man trifft eine Entscheidung die den weiteren Lauf ( oder Fahrt) ändert .
In diesem Zug habe ich keinen reservierten Platz, keine Internetverbindung und es sind andere Menschen mit mir unterwegs. Das könnte tatsächlich wichtig sein...

Oder was wäre gewesen, wenn mein Jüngster vorgestern Abend zu Hause geblieben wäre? Dann hätte ihn diese Biene nicht gestochen, dann hätte er nicht ins Krankenhaus gehen müssen, dann hätte ... ,Hätte, hätte Fahrradkette'!
Wenn etwas schief läuft stellen wir uns schnell diese Fragen ,
Aber warum frage ich mich eigentlich so selten was aus mir geworden wäre, wenn ich nicht diese wunderbare Familie hätte?
Wenn ich keinen Platz hätte für spontane (und geplante) Grillpartys?
Was wenn ich nicht in einer Gemeinde wäre, die Jesus von Herzen liebt? 
Wenn Gott mich damals nicht aus meiner Not gerettet hätte? 
Wenn ich keine Freundin in München hätte... tja.
Dann wäre ich jetzt nicht im falschen Zug ;)

Ach, mein Leben ist voller Überraschungen und das ist gut so, denn eines weiß ich sicher : Gott hat alles in seiner Hand.
Seine Wege sind voller Weisheit und Freundlichkeit, auch wenn ich immer wieder einmal im falschen Zug sitze, auch bildlich gesprochen.

Möget auch ihr erleben, dass euer Leben getragen ist.
Andreea =)