Freitag, 28. März 2014

Außen hui...

Aufrecht und schlank standen sie da und zogen mit ihrer Farbenpracht meine Aufmerksamkeit auf sich. Rot-, und Orangetöne, ausladende, gefüllte Blüten...wunderschön.
Ich wurde wie magisch angezogen von dem Tulpenstrauss der im Empfangsbereich der Praxis stand. Voller Erwartung schnupperte ich daran...und wurde herb enttäuscht. Duftlos. 
Aber Blumen die nicht duften, ist das nicht wie Messer die nicht schneiden?
Meine Enttäuschung wandelte sich in Nachdenklichkeit:

Wo bin ich nur ein leeres Versprechen ? 
Wo erweise ich mich als Enttäuschung? 
Wo bleibe ich hinter den Erwartungen zurück? 
Leider viel zu oft...

Ich sehne mich danach, dass mein Leben nicht nur Schein ist sondern Sein. 
Nicht nur Hülle , sondern Fülle. 
Nicht nur Fassade, oder gar Maskerade.
Das, wäre nicht nur schade...
Ach, ich wünsche mir in meiner Bestimmung zu leben, 
Mensch zu sein, mit allem was dazu gehört: lieben und geliebt werden,
teilen, lachen, feiern, trösten und getröstet werden, hinsehen, hinhören, helfen und sich helfen lassen, Vertrauen und Vertrauen schenken, vergeben und Vergebung erfahren,...

Möge es ( uns ) gelingen, jeden Tag ein bisschen mehr.

Andreea = )

Dienstag, 25. März 2014

Mehr als genug?

Als ich vor über einem Jahr nach Neuseeland aufbrach, hatte Gott eine Erwartung in mein Herz gesät.
Die Erwartung, dass ER mich gerne beschenken, und so segnen würde, dass es überfließt und auch für andere reicht.
Was ist davon übrig geblieben?

Ich hatte mir viel erhofft von dieser Reise wie auch von meinem Leben.

Bei meinem ersten Besuch am Strand fand ich eine wunderschöne Muschel – leider zerbrochen – und ich wollte sie schon mitnehmen, da hörte ich den Rat:
 ,,Es gibt noch viel Bessere!"
Jetzt war ich herausgefordert.
Glaubte ich das?
Was erwarte ich wirklich von meinem Leben und von Gott?
 Erwarte ich gerade genug zu haben, oder erwarte ich so viel, dass ich es weitergeben kann? Dabei denke ich nicht in erster Linie an finanzielle Versorgung, sondern an weitaus mehr.
Uns allen wird Zeit, Kraft, Freude, und Hoffnung anvertraut. Bin ich großzügig damit, oder befürchte ich beständig selbst zu kurz zu kommen?

Ich lasse die Muschel also liegen und bete im Stillen um eine große,Vollständige.

Gott hat mich überrascht, -nicht nur einmal ;) -und was ich zu Beginn des Abenteuers nur erahnte hat sich bestätigt:
Er gibt gern. Freut sich offensichtlich daran mich zu erfreuen.
Und wo ich erlebe, dass Gott es gut mit mir meint, da wächst meine Bereitschaft zu vertrauen und zu teilen.
Wo ich erlebe, dass Gott mich kennt und weiß was ich brauche, wächst meine Bereitschaft loszulassen und zu schenken. 
Und im Teilen und Schenken wächst auch die Freude darüber, dass Gott mir nie nur genug für mich selbst gibt, sondern gerne so, dass es für Viele reicht.

Heute vor einem Jahr, war mein letzter Tag dort.
Als ich den Strand am diesem Tag verließ, lag sie vor mir im Sand:
Eine vollständige, große und wunderschöne Muschel... die hab ich dann eingesteckt.

Luther sagte einmal: Gottes Gabe ist reichlicher, als wir hoffen. Wir hätten es nicht gewagt, ihn um soviel zu bitten.

Seid ermutigt.
Andreea = )




Mittwoch, 19. März 2014

Achtung ! Feindlicher Beschuss!

Der Alarm brüllt in meinen Ohren, die Fundamente erzittern und der Strom, der durch die dicken Schutzwälle aus massivem Stahl geleitet werden soll, surrt in der Atmosphäre.
Mein völlig veraltetes, aber noch voll funktionstüchtiges Herz-Abschirmungs-System ist aktiviert und führt das einprogrammierte -und Jahrzehntelang erprobte -Programm selbstständig aus. Ziel ist der Schutz meiner Seele vor Verletzung. Leider hat die Software einen entscheidenden Mangel: Sind die Schutzmauern erst mal hochgefahren und die Stromversorgung in Kraft gesetzt, braucht es einen Spezialisten um sie wieder zu deaktivieren. Während dieser Zeit kommt auch nichts anderes durch. Denn die Warnanlage ist auf: ,,Achtung feindlicher Beschuss!" eingestellt.
Nein, in dieser Zeit, kann mein Herz nicht wirklich lieben oder Liebe empfangen. Fatal. 
Also muss ich rechtzeitig reagieren und abschalten, bevor sich das Programm verselbständigt. Wie? Es braucht nur meinen persönlichen Bestätigungscode zum Abbruch.
Aber das braucht Mut, Mut zum Risiko. Alleine hab ich diesen Mut oft nicht. Ich kenne den Schmerz, wenn ich getroffen bin...

Mein Vater im Himmel ermutigt mich: ,,Vertraue mir, ich halte dein Herz. Überlasse mir die Verantwortung. Überschreibe mir deinen Bestätigungscode. Ich kenne mich aus mit dieser Art Waffen."
Ich zögere noch, dabei weiß ich dass ER mein Vertrauen nicht enttäuschen wird- auch diesmal nicht....

Andreea = )

Donnerstag, 13. März 2014

Auftanken

Ich liebe die Stille.
Stille die keine ist, denn die Vögel zwitschern um die Wette, mein Füller schabt über die Seiten meines Tagebuchs, die Lampe surrt ganz leise, der Stuhl und der große, schwere Holztisch knarzen und ab und an tropft der Wasserhahn.
Ich kann meinen Atem hören, meine Gelenke knacken und auch mein Handy hält sich nicht immer an die verordnete Stille.
Aber: da ist niemand der nach mir verlangt, keine Arbeit jetzt gemacht werden muss, nichts was mich treibt, als nur der Wunsch nach Stille. 
Zur Ruhe kommen, dem Einen begegnen, der weiß was meine Seele braucht.
ER kann mich immer und überall hören, aber ich IHN nicht.
Ich brauche diese Freiräume. 
Hier darf ich sein. 
Ich sitze voller Erwartung, lasse meine Seele baumeln und halte ,Ausschau' nach meinem Schöpfer...

In Spüche 8 Vers  17 steht:
, Ich liebe, die mich lieben, und die mich suchen, finden mich.'

Mögest auch du innehalten und hinhören und hinsehen… Heute.

Andreea=)

Dienstag, 11. März 2014

Ich mag Stau

Stau ist eigentlich geschenkte Zeit.
Zeit die ich mir nicht eingeplant hatte.
Zeit um Gedanken nachzuhängen dich vielleicht gar nicht denken wollte.
Zeit die Gegend zu betrachten an der ich sonst vorbei gerast wäre. 
Zeit das Lied zu genießen zu dem ich normalerweise gar nicht komme weil die Fahrt zu kurz ist.
Zeit mich an der Sonne und der Wärme zu freuen. 
Zeit die Chipstüte aufzureißen und schon mal zu naschen . 
Zeit den Tag Revue passieren zu lassen, der so schnell vorbeigegangen ist. 
Zeit die Menschen im Auto neben mir anzulächeln...
Eigentlich schön so ein Stau.
Und schlussendlich, so schnell aufgelöst .
 
Andreea =)

Mittwoch, 5. März 2014

Zusammensein...

Zwei Menschen, Kerzenlicht, die weltbeste Olivenpaste, knuspriges Brot, ein ausgesprochen talentierter Kellner und Zeit. Der Auftakt zu einem ausgesprochen guten Abend. Der Anlass: Geburtstag feiern.
,,Deinen oder meinen? ,fragen wir und heben die Gläser.
Offensichtlich feiern wir heute meinen -nach -, denn sonst wären wir in einem anderen Restaurant gelandet. ;)
Mir war noch nie bewusst wie nah unsere Geburtstage aneinander liegen.
Mir war noch nie bewusst wie ähnlich wir uns sind. Ich genieße das Zusammensein. Ich schaue über den Tisch, in ,meine' Augen. Sie sind wach und blau und funkeln vor Lebensfreude.
Heute Abend rede hauptsächlich ich. Komme nicht mal zum Essen.
Erinnerungen und Gefühle platzen aus mir heraus, Schönes und Trauriges. Dinge aus der Vergangenheit und Dinge des Jetzt.
Mein Gegenüber hört mir zu, hört hin. Ist mir ganz nah. Das fühlt sich gut an. Dass sich die Plätze um uns herum mittlerweile gefüllt haben habe ich kaum wahrgenommen. Der Mensch der mir gegenüber sitzt und von dem ich mich geliebt fühle, gehört zu meinem Leben, länger als ich denken kann. Leider fehlen uns ein paar Jahre. Missverständnisse und Verletzungen hatten uns voneinander getrennt – wie das leider oft passiert.
Aber ich bin unendlich dankbar, für das was wir heute haben. Auch ich erfahre heute Abend Überraschendes aus seinem Leben. Wir lachen und genießen es zusammen zu gehören.
Worte der Wertschätzung, füreinander, vollenden den einzigartigen Abend und ich fahre nach Hause dankbar und beschenkt.
Heute ist sein Geburtstag, den feiern wir dann auch. Ich freue mich jetzt schon darauf.
Wie viele Geburtstage wir wohl noch gemeinsam feiern können ist ungewiss und macht mich doch traurig, denn ich kann mir ein Leben ohne ihn überhaupt nicht mehr vorstellen. Mein Papi.

Andreea = )

Samstag, 1. März 2014

46...?


46...ich kann es kaum glauben.
46... so alt waren immer nur die anderen.
46…das ist so nah an 50,
ABER
46... ist doch nur eine Zahl.
46...sagt nichts aus über das WER ich bin.
46... sagt nichts aus über das, WAS mir wichtig ist.
46 ...sagt nichts aus darüber, welche Prioritäten ich habe.
46...sagt nichts aus darüber wofür ich lebe.

ABER
46...sagt doch aus, das ich schon manches erlebt habe.
46... sagt doch aus, dass ich schon durch tiefe Täler gegangen bin, dass ich Enttäuschung und Schmerz überlebt habe.
46... sagt doch aus, dass ich Gutes gesehen habe, dass Freude und Dankbarkeit meine Wegbegleiter waren, immer wieder.
46...sagt aus, dass ich nicht mehr an die Heldin in mir glaube, wohl aber an die Geliebte.
46...sagt aus, dass ich heute meine Zeit und Kraft denen schenke, die sie vergolden.
46...sagt, dass ich weiß, dass das Leben als solches kostbar ist.
46... sagt, dass ich im Jetzt leben will.
46... sagt mir, dass es einen Gott gibt der mein Leben hält und es gut meint mit mir.
46... ich kann es tatsächlich kaum glauben. 
Aber danke.

Andreea = )