Ich sitze auf meiner Terrasse. Vor mir auf dem Tisch liegt mein aufgeschlagenes Tagebuch, daneben dampft eine Tasse mit frisch aufgebrühtem Tee. Ich genieße die Ruhe des Morgens und lasse meine Blicke und meine Sinne schweifen.
Diese Welt ist nicht nur ausgesprochen schön, sie ist auch ausgesprochen gut durchdacht. Ich beobachte die Vögel und die Insekten, die so emsig nach Nahrung suchen.
Ich beobachte die Luftblasen in meiner Wasserflasche, die sich wie Glasperlen und der Unterseite der Pfefferminzblätter aufreihen und dann ab und zu loslassen, aufsteigen und zerplatzen.
Ich spüre den leichten Wind, der die Blätter des Trompetenbaums rascheln lässt, der die Flügel der tanzenden Schmetterlinge nicht beschädigt, der die Samen vor sich her treibt und den Duft der Blüten bis zu mir trägt.
Ich beobachte die dunklen Wolken, die in großer Ruhe den Himmel durchziehen, mit tausenden Litern von Wasser in sich verborgen.
Ich höre… Welch ein Geheimnis ist doch das Gehör. Schallwellen nur, und doch kann ich sie unterscheiden. Da ist ein Krankenwagen, ein Motorroller, eine zugeschlagene Tür. Da zanken zwei Katzen und das sind die liebevollen Worte einer Mutter, die, mit ihren beiden Kindern an der Hand, unter meinem Fenster vorbeigeht.
Ich bestaune das Gefieder der Elster, die Blüten der Ophelia, die glänzenden Blätter meines Kaffeebaums und die fast schwarzen Beeren des alten Holunderbuschs.
Diese Welt ist unglaublich schön und unglaublich gut durchdacht. Ich kann nicht glauben, dass sie ohne die Absicht eines Schöpfers entstanden ist.
Die Bibel sagt uns, dass Gott uns ihm ähnlich erschaffen hat. Und ja, ich kann die wunderbaren, komplizierten Zusammenhänge doch nur deshalb erkennen, und über die Schönheit staunen, weil ich selbst nach diesen Dingen trachte. Ordnung, Lebensraum und Schönheit sind mir vertraut und wichtig. Weil ich verstehe, wie viel Verstand und Weisheit nötig sind um solch ein Zusammenspiel möglich zu machen, kann ich es wertschätzen und muss dabei auf einen Urheber schließen, denn auch das lehrt mich das Leben: ohne Fürsorge entsteht erfahrungsgemäß Unordnung.
Ich atme. Was hierbei genau geschieht, hab ich vor langer Zeit in der Schule gelernt und längst wieder vergessen, aber ohne diesen Atem wäre Leben auf dieser Erde unmöglich.
Ich nehme einen Schluck von meinem Tee und spüre, wie dankbar ich bin, in dieser außerordentlich schönen und komplexen Erde leben zu dürfen.
Mögest auch du die liebevolle Weisheit erkennen, mit der unser Vater im Himmel auch dein Leben lenkt.
Andreea = )