Mittwoch, 13. Juni 2018

Von Vorgärten, und dem Beet meines Herzens.

Als ich letzte Woche im Keller nach einem Tontopf suchte, fiel mein Blick mit großem Schrecken auf meine überwinternden Dahlienknollen. Sie lagen in der Kiste, in die ich sie am Ende des Herbstes gelegt hatte, und hatten bereits unzählige Triebe gebildet.
Sie mussten schnellstmöglich in die Erde. Der viele Regen in den letzten Tagen und Wochen, hatte gute Vorarbeit geleistet. Der Boden in meinem Vorgarten ist normalerweise hart und mit einem Spaten ist ihm kaum beizukommen, aber jetzt war der Boden feucht und mit meinen Gartenhandschuhen bewaffnet, stürzte ich mich in die Aufgabe. Ich versuchte die unzähligen Triebe meines Fliederbusches auszureißen, bis ich merkte, dass die Ursache tiefer liegt.
Die Grabegabel musste her. Die Wurzeln die ich hiermit freilegte, waren zum Teil gartenschlauchdick. Sie überzogen das gesamte Beet und ich bekam sie nur unter äußerster Anstrengung und durch  tiefes Graben in die Finger. Hierbei wurde mir ganz klar, warum die vielen Triebe nicht auszurotten waren, sie sprossen immer wieder fröhlich aus den Wurzeln hervor. Auch unzählige Netze kleinerer Wurzeln, hatten den Boden durchwuchert und machten ihn nur mit viel körperlichen Einsatz und Grabegabel wieder locker. Trotz der angenehmen Temperatur schwitzte ich mittlerweile. Unter Anleitung und gutem Rat, meiner ebenfalls arbeitenden Nachbarin, schaffte ich es schließlich, das Beet bis in 20 cm Tiefe so vorzubereiten, dass meine Dahlien Platz und Luft zum wachsen haben. Sie sind prachtvolle Blumen in verschiedenen Farben und Größen, und machen mir jedes Jahr aufs Neue große Freude.

Ich denke an meinen Herzensgarten. Ich wundere mich, warum so manches Kraut immer wieder hervorkommt, obgleich ich es mit großer Entschlossenheit ausreiße. Erst, wenn ich dem ,großen Gärtner meines Herzens‘ erlaube, mit der vier zackigen Grabegabel seines Wortes - (die Bibel selbst nennt es ein  zweischneidiges Schwert) tiefer zu graben, kommt die Ursache des Übels ans Licht. Und auch in diesem Garten braucht es die Vorbereitung des Heiligen Geistes um den Boden weich genug zu machen.
Eine Wurzel, vor der der Vater im Himmel explizit warnt, ist die Bitterkeit. Sie wächst schnell und oft im Verborgenen, ist auf den ersten Blick nicht gefährlich anzusehen, aber extrem ansteckend und widerstandsfähig wenn sie Raum bekommt. Wie das schön sattgelb blühende Gewöhnliche Bitterkraut, das ebenfalls durch die Wurzeln und sogar durch den Wind ausgebreitet wird.
Ich will dem Garten meines Herzens, mindestens dieselbe Pflege angedeihen lassen, wie meinen Blumenbeeten, denn das, was mein Herz erfüllt, davon zeugt mein Mund und Leben.

Mögest Du den Vater im Himmel erlauben, dass Beet deines Herzens von allem zu befreien, was das Gute ersticken will.
Andreea = )

Freitag, 1. Juni 2018

Was ich von meiner Katalpe lernen will

Der mächtige Trompetenbaum der an unsere Terrasse grenzt, blüht früher in diesem Jahr. Er ist über und über bedeckt mit langen weißen Blütenrispen. 


Durch den Wind und den heftigen Regen der letzten Tage, hat er bereits unzählige davon abgeworfen, und die liegen nun auch hier zu meinen Füßen. Jede einzelne ein Meisterwerk an Schönheit. Die weißen Blüten, mit ihren purpur und goldfarbenen Flecken erinnern mich an Orchideen.


Großzügigkeit, ist das Wort, das mir dazu einfällt. Ich selbst wünsche mir mehr davon. Von anderen, aber vor allem von mir selbst, denn großzügige Menschen sind reicher als andere.
Du wunderst dich über den Satzbau? Die Erfahrungen meines eigenen Lebens bestätigen mir, dass es die Großzügigkeit im Herzen ist, die Menschen reich macht, und nicht andersherum. 
Vermutlich gilt auch hier, was Jesus sagte: nämlich, dass unser Reden, Handeln und Leben offenbart, wie es in unserem Herzen aussieht. 
Deshalb wünsche ich mir ein großzügiges Herz. Eines, das gerne vergibt, gerne teilt, loslassen kann, und liebt, ohne sich davor zu fürchten, zu wenig zurückzubekommen. 
So macht es mir mein Vater im Himmel vor, und der prächtige Baum vor mir ebenso. Dabei sind unsere Reichtümer vielfältig. Zeit, Erfahrung, Raum oder Geduld, Kraft und Talente.



Ach mögen wir doch sehen wo wir reich sind, und die Freude erleben, das, mit anderen zu teilen.
Andreea = )